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Tragischer Saisonauftakt - 3:0 nach Sätzen in nur 9 Minuten
Landesklasse West (Herren)

Von: bk

25. September 2011, ein herrlich sommerlicher Tag lädt dazu ein den ersten Spieltag der Landesklasse West (nach Verlegung durch SG Gut Rostock) endlich nachzuholen. Vielen Dank an die Gäste vom SSC die uns beim Netzauf- und -abbau so fleißig unterstützt haben.

Zum Spiel Nr. 1 treten pünktlich um 10 Uhr der SSC II und SG Gut Rostock an. So gesehen das Treffen der Generationen. Auf der einen Spielhälfte die erfahrenen und routinierten Rostocker, auf der anderen Spielhälfte das junge Blut aus Schwerin. Die jungen Nachwuchstalente des SSC starteten sehr dynamisch in das Spiel und setzten mit zwei guten Angriffsaktion gleich erste Akzente. Die Rostocker können durch platzierte Bälle punkten und gleich beim zweiten Aufschlag gelingt ihnen das erste Ass. Doch nach 6 Minuten und dem Stand von 5: 4 ist das Spiel gelaufen. Der Mittelblocker der Rostocker landet nach einem Block ungünstig und knickt um, die schnelle Schwellung und deutliche Verfärbung am Sprunggelenk lassen nichts gutes ahnen. Leider waren die Rostocker nur mit sechs Spielern nach Schwerin gekommen. In der Verletzungsauszeit wurde schnell klar, dass ein Weiterspielen des Mittelblockers wahrlich unmöglich war. Somit Endete bereits nach 9 Minuten das erste Spiel mit 25:4, 25:0 und 25:0 für den SSC.

Spiel Nr. 2 hätte gleich im Anschluss zwischen Rostock und SV Einheit Schwerin stattgefunden. Im Sinne des Spielgedankens einigten sich aber alle drei Mannschaften sehr schnell, dass Spiel SSC gegen SVE vorzuziehen und den Rostockern somit die Möglichkeit einzuräumen, einen Ersatzspieler aus Rostock “einzufliegen“.

Somit fand Spiel Nr. 3, das Schweriner Stadtderby, etwas früher statt. Die Gastgeber vom SV Einheit Schwerin kamen, mal abgesehen von später insgesamt 8 Aufschlagsfehlern, gut in den ersten Satz. In einem Spiel auf Augenhöhe griffen die Jungs von Einheit Schwerin aus allen Rohren an und die gummiartige Abwehrwand des SSC brachte viele Bälle kurz vor dem Boden noch zurück ins Spiel. Lediglich einige Schussligkeiten in Annahme und Blocksicherung sollten den Ausschlag zu Gunsten des SV Einheit machen, der mit 25:21 endete. Im zweiten Satz verstärkte der SSC dann seine Angriffsbemühungen und konnte vor allem durch seinen Außenangriff auch direkt punkten. Jedoch die Blockspieler von Einheit schauten sich dies nicht lange an und konnten schon nach dem ersten Satzdrittel dieses Schlupfloch schließen, so dass zu den 5 direkt erzielten Punkten lediglich ein weiterer direkt erzielt werden konnte. Anders die Gastgeber, trotz der wirklich dynamischen Abwehrarbeit des SSC konnten 17 direkte Punkte erzielt werden. Lediglich die Aufschläge waren auch im zweiten Satz ein Punktegarant für den SSC, der ohne Aufwand auf diesem Wege noch ganze 7 Punkte bekam. Im dritten Satz steckte der Wurm drin, zumindest in der Annahme des SSC. Die jungen Nachwuchstalente des SSC gingen zwar früh mit zwei Punkten in Führung, jedoch eine Serie von 6 scharfen Aufschlägen von Mannschaftskapitän Michael Pleß brachte die Annahme des SSC arg in Bedrängnis und den SV Einheit in Führung. Die danach folgenden hart umkämpften, längeren Ballwechseln waren für die Zuschauer eine kleine ansehnliche Entschuldigung, für viele der Ballwechsel davor. Am Ende konnten sich die Gastgeber den knappen Vorsprung von 3 Punkten bis zum Ende halten und gewannen das Spiel mit 25:21, 25:21 und 25:22.

Im Anschluß wurde dann das Spiel SV Einheit gegen SG Gut Rostock nachgeholt. Die Rostocker konnten sich in der Zwischenzeit vervollständigen und standen nun mehr wieder mit sechs Spielern auf dem Feld. Im ersten Satz reichten die soliden Angriffsbemühungen der Schweriner um einen hauchdünnen Vorsprung zu erkämpfen und zu halten. Insbesondere durch platzierte gelegte Bälle auf kleine Lücken im Hinterfeld machten die Rostocker den Schwerinern das Leben etwas schwer und sorgten damit für eine deutlich laufintensive Abwehrarbeit. Den Schwerinern gelang es mit ihrem läuferischen Engagement den Vorsprung zu halten und den ersten Satz mit 25:21 zu gewinnen. Satz Nummer zwei war gekennzeichnet davon, dass die Schweriner bereits ein Spiel in den Beinen hatten bzw. ihre Kondition derzeit noch nicht in Bestform ist. Erste Erschöpfungserscheinungen erschwerten den Spielaufbau und reduzierten die Durchschlagskraft, wodurch die Rostocker eindeutig profitierten und ihrerseits zur Bestleistung aufliefen. Insbesondere die unorthodoxe (aber regelgerechte) Angriffstechnik des Außenangreifers bekamen Block und Feldabwehr der Gastgeber lange nicht unter Kontrolle. Die auf diese Weise erzielten 9 direkten Punkte sollten dieses Spiel entscheiden. Spielerisch konnten die Rostocker diesen Satz mit 19:25 für sich entscheiden. Der dritte Satz begann, wie der zweite Endete. Erschöpfte Schweriner schlichen phasenweise über das Feld und die Fehlerquote stieg weiter. Doch dann bei Stand von 18:22 ein P F I F F vom zweiten Schiedsrichter. Der Aufmerksame Schreiber vom SSC hatte einen Rotationsfehler festgestellt. Der falsche Spieler hatte beim Aufschlag davor aufgeschlagen. Ich möchte an dieser Stelle meinen Respekt vor Schreiber, aber insbesondere dem jungen zweiten Schiedsrichter des SSC, zum Ausdruck bringen. Wenn auch von den massiven Protesten der Rostocker leicht beeindruckt, blieb der zweite Schiedsrichter konsequent. Ein Glück für beide Mannschaften, dass der zögerliche erste Schiedsrichter die Rudelbildung und verbalen Attacken auf seinen Zweiten nicht unterband bzw. abstrafte. Nach dem der zweite Schiedsrichter alle Nicht-Mannschaftskapitäne auf Distanz geschickt hatte, wurde dann unter korrekter Beachtung des Regelwerkes, der unter eigenem Aufschlag jedoch falscher Rotation erzielte Punkt der Rostocker aberkannt und auf Aufschlag und Punktgewinn für SV Einheit entschieden. Der neue Spielstand von 19:21 lies neue Hoffnung aufkeimen, dass dieser Satz noch eine Wendung erfahren sollte. Anscheinend war jedoch der Adrenalinspiegel der Gästen nach dieser Entscheidung so hoch, dass sie über sich hinauswuchsen und die Gastgeber keinen weiteren Punkt erzielen konnten und dieser Satz erneut mit 19:25 an die Rostocker ging. Aber :-) Schwerin war wieder wach. Als hätten sie neue Batterien eingelegt, das Aku aufgeladen oder literweise Kaffee getrunken, so kehrten die Schweriner im vierten Satz auf den Platz zurück. Mit dem wieder gefundenen Spielaufbau und einer beeindruckenden Durchschlagskraft (16 direkte Punkte) zeigten die Gastgeber erstmals den Rostocker ihre Grenzen auf. Absolutes High Light, der Angriff von Toni Renger, der über dem gegnerischen Block hinweg, ohne Berührung, direkt ins Feld ging. Mit der bis dahin überzeugendsten spielerischen Leistung kämpften sich die Gastgeber mit 25:17 in das Spiel zurück....

....und das Aku sollte lange noch nicht wieder leer sein. Im Tiebreak konnte der SV Einheit nahtlos an die Spielweise im vierten Satz anknüpfen. Durch eine engagiert und aufbäumende Leistung kämpften sich die Schweriner nach einer 1:2 Führung für Rostock ins Spiel zurück und mit 15:7 im Tiebreak sogar zum Sieg.

Ausschnitte aus den beiden Spielen sind Regional Sport Kanal: www.rsk1.de zu sehen.

Link zum Spielzusammenschnitt:

http://www.rsk1.de/youtube/SVE-Schwerin-vs-GUT-Rostock/e935094a4499267b84762bb04b735cf1

Link zum Spielausschnitt:

http://www.rsk1.de/youtube/SVE-Schwerin-vs-Schweriner-SC/64c29b331bcc58e8da046243f48442de

Weitere Infos unter: www.rsk1.de

Hinweis: Der vorliegende Spielbericht gibt ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder.