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Heimspiel mal auswärts
Landesliga Ost (Herren)

Von: strandsocke

Letzten Samstag trafen sich Warnow 90, Graal-Müritz und wir zum feierlichen Begehen des 3. Spieltags in der Landesliga Ost der Herren. Die anfängliche Angst vor arktischen Messwerten in der alten aber feinen Halle bestätigte sich nicht. Zum einen weil dicker Nebel die Kälte vor der Halle zurückhielt und weil in der Halle zwei provisorisch aufgestellte Hochleistungsheizungen ihr Werk vollrichteten. Es war also angerichtet. Selten haben wir einem Spieltag so entgegengefiebert wie diesem, bereits 3 Wochen vorher wurde der Turnbeutel gepackt, reihenweise schlaflose Nächte bei den Unsrigen, ständiges Auf–Toilette –Müssen. Das waren die gängigen Symptome. Nun kam der Tag und zunächst wurden wir Zeuge wie die Graalibuer ihrem Gegner Warnow 90 keine Chance ließen. Glatt mit 3:0 wurde sich durchgesetzt.

Anschliessend durften wir gegen Warnow 90 ran. Wir spielten schlecht, Annahme, Zuspiel, Angriff war nicht in gewohnter Qualität verfügbar. Trotzdem gewannen wir die ersten beiden Sätze verhältnismäßig hoch aber vielleicht trotzdem unverdient. Unsere Gegner wurden im 3. Satz viel stärker, das hatten wir nicht erwartet und schon gar nicht kommen sehen. Scheinbar sichere Angriffe wurden in feinster Gummiwandmanier zurückbefördert, es war nicht auszuhalten. Wir verloren verdient. Besonders die ständigen Angriffe aus der zweiten Reihe seitens Warnow 90 stellten uns vor ein Rätsel. Unscheinbar und unkonventionell aber höchst effektiv und erfolgreich. Im 4. Satz hatten wir dann echt zu kämpfen, dass wir mit einer mittelprächtigen Leistung doch noch den Sieg einfuhren. „Schön war`s nicht“. Kompliment an die enorme Leistungssteigerung der dezimierten Warnow-Boys.

Und dann war es soweit: Das Spiel der Spiele, zwei Vereine die bei der Geburt getrennt wurden, nun aber wieder zusammen fanden. Nicht nur aufgrund der Tabellensituation (beide Teams zu diesem Zeitpunkt ungeschlagen, Punkt- und Satz-Gleichheit) ein absoluter Knaller. Nein auch wegen vielfältigen personellen Verflechtungen zwischen beiden Clubs (so will ich es mal nennen) ein Topspiel. Da spielten am Samstag dann schon einmal diverse Ex-Mitspieler gegeneinander, Beachteams wurden auseinandergerissen, man munkelt hinter vorgehaltener Hand, dass sogar zwei Brüder gegeneinander spielten. Der Gen-Test wird es zeigen. Brisanz pur. Dementsprechend auch die Stimmung in der Halle, viele aus Ribnitz kamen, aus Graal waren eh viele da - Die Halle in zwei Lager gespalten. Man verstand phasenweise sein eigenes Wort nicht mehr, eine Stimmung die so in Ansätzen nur noch auf der Dortmunder Südtribüne anzutreffen ist. Um es vorweg zu nehmen: es war ein hartes aber richtig geiles Spiel auf hohem Niveau und es hat äußerst viel Spaß gemacht. Im 1. Satz erwischen wir den besseren Start und hangeln uns mit einem zittrigen 3 bis 4 Punkte-Vorsprung gen Punkt 25. Hier bereits schon zu erkennen: Beide Mannschaften schenken sich nichts, bevor der letzte Punkt nicht gespielt wurde, konnte sich kein Team sicher sein. Im zweiten Satz ein ganz anderes Bild: Wir wurden vernascht, deutlich vernascht. Besonders hervorzuheben sind in diesem Satz, aber eigentlich auch das ganze Spiel über, die 3 Monsterblocker Kubi, Moppi und Matze von der anderen Seite. Die Quote hätte ich gern mal erfahren. Es war kein Vorbeikommen. Nebenbei war unsere Annahme sehr schlecht und die Zuspiele zu weit innen. Der Satz ging demütigend zu 13!!! an Graal, aber hochverdient. Der 3. Satz sollte der Knackpunkt werden, wir stabilisierten uns stetig, liefen aber trotzdem permanent 2 bis 3 Punkte hinterher, weil auch Graal nicht einbrach. Gegen Ende des Satzes konnten wir von 20:22 auf 24:22 davonziehen, Auszeit, Punkt für Graal, Den letzten Punkt holten wir uns dann aber. Ein bisschen glücklich ging dieser Satz an uns. Im 4.Satz spielten wir unseren Stiefel dann runter und konnten einen 4 Punkte Vorsprung bis ins Ziel retten. Dieses tolle Spiel hätte auch anders ausgehen können, wir hatten ein bisschen mehr Glück. Wir freuen uns schon auf das Rückspiel gegen die Graaler, dann in eigener Halle. Aber zunächst gehts noch nach Grimmen, wird auch nicht einfach. Vielen Dank an die Fans und die geile Stimmung.

Für BWOS spielten und es grüßen von oben: Arne Berndt, Jens Lebahn, Markus Gottschalk, Andreas „Kowalski“, Florian Karnatz, Stefan Schulz, Björn Klein, Karsten Puls und Christoph Lewandowski

Weitere Infos unter: http://www.volleyball-ostsee-schmuck.de

Hinweis: Der vorliegende Spielbericht gibt ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder.