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Tot - Geglaubte leben länger
Landesliga (Herren)

Von: Röpi

Für uns standen am Wochenende außerplanmäßig die Nachholspiele gegen die HSG 1 und Grün-Weiß aus Rostock an! Nach den beiden Tiebreak-Niederlagen vom letzten Spieltag standen wir plötzlich auf einem Abstiegsplatz und mussten nun dringend mal wieder punkten um da unten schnellstmöglich raus zu kommen.

Mit unserem ehemaligen Trainer auf der Bank, leichtem Muskelkater vom Krafttraining der letzten Wochen, unserem kranken Mittelblocker auf der Liberoposition und einer auch ansonsten stark veränderten Aufstellung gings gegen die HSG los. Die liegen uns eigentlich, konnten wir doch noch im Hinspiel einen klaren 3:0 Sieg feiern und hofften nun auf eine Wiederholung. Doch die neue Aufstellung erschwerte unseren Spielaufbau, etwas unkoordiniert laufen wir übers Feld, die HSG kann dementsprechend in Führung gehen und auch wenn unsere Abstimmung besser wird, schaffen wir es nicht mehr den Vorsprung einzuholen. Im zweiten Satz ein umgekehrtes Bild, mit druckvollem Spiel und etwas mehr Koordination läufts für uns immer besser und Satz zwei geht an uns! Satz drei kann man nur schnell abhaken, mehrere Serien von grauenvollen Annahmen, vereiteln jeglichen kontrollierten Spielaufbau bei uns und wir bekommen deutlich eins auf die Mütze! Danach hatten uns die meisten wohl schon abgeschrieben, aber nachdem sich im Satz zuvor alle ausgeruht hatten gings nun wieder munterer zur Sache. Von Anfang an liegen wir in Führung und können diese immer weiter ausbauen und sichern uns so mal wieder den Einzug in den Tiebreak. Dort geht anfangs die HSG knapp in Führung, aber angetrieben von der Seitenlinie schaffen wir es noch zum Seitenwechsel mit 8:5 in Führung zu gehen. Da sich mittlerweile jeder an seine Position gewöhnt hatte und die Annahme auch dank Stubbi als Libero wieder sicher stand, lassen wir uns diesen 3 Punkte Vorsprung nicht mehr nehmen und bringen ihn mit viel Kampf und Geschrei über die Runden.

Mit diesem Elan sollten dann auch die nächsten Punkte her, nur dann hätte man etwas Luft zu den Abstiegsrängen. Da wir nun auch noch auf Minski als Mittelblocker verzichten mussten, wurde wieder umgebaut. Trotzdem hatten wir im ersten Satz gegen Grün-Weiß mehr Druck am Netz und holen uns verdient Satz eins. Die Rostocker kommen aber danach besser in Satz zwei und können ausgleichen. Satz drei ist wieder heiß umkämpft, so langsam laufen bei uns auch alle auf dem Zahnfleisch und uns fehlt etwas Glück im Abschluß. So geht Grün-Weiß 2:1 nach Sätzen in Führung. Damit rückte ein Punktgewinn mal wieder in weite Ferne, und war nur über den Tiebreak zu erreichen. Dafür sind wir ja mittlerweile Experten und mit den letzten Kräften, einem nun stark auftrumpfenden Mittelblock, der die Schwächephasen über Außen kompensierte, und lauten Anfeuerungsrufen kommen wir zurück ins Spiel und befinden uns nach hartem Kampf mal wieder im Tiebreak. So 9. Tiebreak im 12. Spiel bzw. unser 10. Satz des Tages – die größtmögliche Ausnutzung der Hallenzeiten wird ja langsam zur Tradition bei uns. Nach anfänglich etwas nervösem Beginn können wir doch gleich wieder in Führung gehen, wechseln beim 8:6 die Seiten und bleiben weiter dran. Basti macht nun wieder über die zwei alle Punkte, in der Annahme haben wir mal ne grandios konstante Phase und Mirko ist wieder erwacht und versenkt über die Mitte. Den letzten Ball schickt Berndt dann zu mir und mit ner schönen Gurke, die hintern Block fällt, darf ich das Spiel beenden. Mit dem ungewohnten Gefühl von zwei Tiebreak-Siegen liegen wir uns in den Armen. Vielleicht wars das Krafttraining, oder richtige Umstellungen und Einwechslungen, oder auch nur das nötige Quentchen Glück, das nach 6 verlorenen Tiebreak auch schon dringend erwartet wurde? Egal, wir entfernen uns ein Stück von den Abstiegsrängen und klettern erstmals in der Saison auf Platz 5!

Hinweis: Der vorliegende Spielbericht gibt ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder.