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....bad saturday....
Verbandsliga (Herren)

Von: Daniel

An diesem Morgen peitschte der Wind wie ein wild gewordenes Tier an das Fenster. Graue Wolken die ab und zu Regen mit sich brachten, zogen schnell vorbei. Es war viel zu früh an diesem Samstag. Der Geschmack des letzten Drinks lag noch wie eine fette, bepelzte Ratte auf meiner Zunge und ich brauchte unbedingt eine Zigarette . Anzeichen für selbige waren dummerweise nicht zu sehen. Ein leichtes Stöhnen entrang sich meiner Kehle als ich mich aufsetzte. Was für ein beschissener Tag , dachte ich beim Gang ins Bad. Wie sich herausstellte sollte er sich nicht signifikant verbessern. Eine Zigarette hatte ich immer noch nicht gefunden, tat das Ganze aber mit einem Schulterzucken ab. Wird schon werden. Am verabredeten Treffpunkt stellte sich die erste, unliebsame Überraschung ein. Beim durchzählen unserer vom Sturm gebeutelten Truppe wurde klar, dass wir tatsächlich nur Sieben waren (Axel war in Aachen, Micha musste sich auf seine Prüfungen vorbereiten). Von diesem Sieben war dazu noch einer krank. Stefan sah so aus als hätte er meine ganze Schachtel geraucht so das wir mit gefühlten 5 Leuten die Odyssee nach Lulu antraten. Ich war immer noch verzweifelt auf der Suche nach einer Zigarette doch anscheinend hatte sich das ganze Universum gegen mich verschworen. Der Wind schien ähnliche Ambitionen zu haben denn er versuchte uns mit aller Macht vom Weg ab zu bringen. Die Hoffnung endlich eine Zigarette zu bekommen trieb mich aber voran und so kamen wir pünktlich an der Halle an. Endlich konnte ich mir, wohlverdient, einen Glimmstängel anstecken. Frisch geraucht und mit neuem Mut begab ich mich an den Ort des "Kampfgeschehens". Trotz der dünnen Besetzung schien so langsam alles zu laufen denn wir gewannen den ersten Satz gegen die Gastgeber relativ problemlos. Mit entsprechend Elan gingen wir auch in den zweiten Satz als das Desaster seinen Lauf nahm. Ich fühlte mich als wollte ich bei Fielmann eine Brille zum Nulltarif kaufen. Es ging plötzlich gar nichts mehr. Wir schafften es nicht einen Ball übers Netz zu bringen. Als wir uns wieder gefangen hatten war es zu spät. Wir lagen so weit hinten das es keine Möglichkeit gab den Satz noch zu holen. Da war es dann auch wieder. Das Gefühl unbedingt eine rauchen zu wollen. Das Spielchen wiederholte sich. Wir gewannen den Dritten, wenn auch knapper diesmal. Ob es nun an uns oder an der Seite lag, es ging wieder nichts im Vierten. Verrückt war das falsche Wort für diese Situation, unglaublich hätte es besser getroffen. Nicht einmal schafften wir es die Führung zu übernehmen und so lagen wir sechs Punkte hinter Lulu als diese Satzball hatten. Ich weiß nicht ob sich das Universum einen bösen Scherz erlaubte jedenfalls wackelte die Annahme beim Gastgeber plötzlich erheblich so das wir die Gelegenheit bekamen diesen Rückstand aufzuholen. Sollte wir das Ding tatsächlich noch gewinnen ? ? Zwei vergebene Matchbälle und einen verschlagenen Angriff später präsentierte sich mir die Antwort dann in Ihrer ganzen, schrecklichen Klarheit. Nein sollten wir nicht ! Im Tiebreak war dann die Luft raus so das wir nicht mehr viel hinzusetzen konnten. Haben wohl alle zu viel geraucht, dachte ich noch bei mir als ich Ludwigslust zum verdienten Sieg gratulierte. War die Meisterschaft jetzt auch verspielt, wollten wir zumindest gegen Parchim noch gewinnen. Ich verzichtete freiwillig auf meine Nikotin und hoffte das alles anders wird. Wurde es auch. Es wurde noch schlimmer. Wir gewannen den ersten Satz wieder ohne Probleme. Auf der vermeintlich schlechteren Seite, sie wurde nun eindeutig als der Grund für unsere Schwäche ausgemacht, nahmen wir uns vor, endlich mal das zu spielen was wir können. Ich stellte zu diesem Zeitpunkt fest das wir unheimlich gut ins Aus, ins Netz oder in den Block schlagen können. Ohne die Leistung von Parchim zu schmählern, so wirklich viel hatten Sie mit dem Satzausgang nicht zu tun. Das haben wir schön unter uns ausgemacht. Gefühlt war Parchim auch nur bei den Aufschlägen am Ball ansonsten haben wir Ihnen da keine Chance gelassen. Mit 7:25 zu verlieren war wirklich hart aber eins war jetzt sicher. Schlimmer geht es nimmer. Wir holten dann auch den Vierten. Das wir den Tiebreak dann verloren passte irgendwie zum ganzen Tag. Ich wollte nur noch eine rauchen und hatte schon wieder keine Zigarette…. Fazit Mit so vielen Ausfällen und der, sagen wir "Trainingsmüdigkeit" (einmal in vier Wochen), lässt sich einfach kein Blumentopf gewinnen. Das uns unser Libero fehlte war zu merken und so haben wir meiner Ansicht nach vollkommen zu Recht verloren. Lulu und Parchim haben, was die Spielstärke angeht, fast ihr gesamtes Limit ausgeschöpft. Wir lagen dagegen noch nicht mal bei der Hälfte aber das ist genau der Punkt an dem wir jetzt stehen. Die Meisterschaft ist weg und nach dem Abstieg aus der Regio auch so ein wenig die Motivation. Allerdings bin ich mir sicher das wir für den letzten Spieltag, insbesondere gegen Schwerin, nochmal alle Kräfte mobilisieren werden. Da ist ja noch ne Rechnung offen.

Hinweis: Der vorliegende Spielbericht gibt ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder.