Für die Landesauswahl Mecklenburg-Vorpommern spielten:
Rica Tochtenhagen, Kira Moos , Anna-Lena Vogel, Pia Selke, Lea-Michelle Vandrey, Leonie Dieckemann, Alexandra Röder, Anna-Lena Gerwien, Anna Kurtze, Pauline Eichbaum und Kimberly Henkelmann
Vom 10. bis 12. Oktober fand der diesjährige Bundespokal Nord in Spergau bei Leuna statt. Nach den Erfolgen des Jahrganges 1998/1999 der letzten zwei Jahre waren wir sehr gespannt, wie sich unsere Mädels der Jahrgänge 2000/2001 schlagen würden.
Nachdem das neugebildete Team aus MV beim MeckPomm-Ostsee-Cup im September 2014 nach großer Steigerung im Laufe des Turniers den 5. Platz belegen konnte, wurde von den Trainern Markus Pabst und Bart-Jan van der Mark ein Platz unter den besten sechs Landesverbänden angestrebt.
Am Freitag gegen 13:00 Uhr begann das erste Gruppenspiel gegen die favorisierte Auswahl aus Berlin. Nach starkem Beginn konnte unser Team mit 8:4 in die erste technische Auszeit gehen. Diesen Vorsprung konnten unsere Mädels leider nur bis zum 20:20 halten und beim Stand von 21:22 ging Berlin zum 1. Mal in Führung. Diese Führung gaben die Hautstädterinnen auch bis zum Satzende nicht mehr ab.
Aber neuer Satz – neues Glück?!
Wieder erwischte das Pabst-Team einen Traumstart und lag schnell mit 12:7 vorn. Doch nach und nach konnten die Berlinerinnen den Rückstand bis auf 15:13 verkürzen und der Satz schien zu kippen. Starke Aufschlagsserien und hoher Einsatz aller Spielerinnen verhinderten jedoch den Ausgleich. Das Team aus MV wurde immer sicherer und zog sogar bis auf 21:14 weg. Diesmal konnte Berlin nicht mehr kontern und so ging der Satz verdient mit 25:19 an die Landesauswahl aus Meck-Pomm! Der entscheidende Tie-Break war nichts für schwache Nerven, da unsere Mannschaft sehr schnell ins Hintertreffen geriet und beim Stand von 7:10 stark unter Druck stand. Aber auch in diesem Satz zeigten die Mädels, was alles möglich ist. Über 9:10, 12:12 und 13:12 fanden sie wieder in die Siegesspur zurück und nutzten den zweiten Matchball zum umjubelten Spielgewinn.
Im zweiten Spiel der Dreier-Gruppe spielte Berlin gegen Brandenburg 2:0.
Danach – es war bereits der frühe Abend angebrochen – trudelten nach und nach alle mitgereisten Eltern und Fans ein. Die Dramatik des 1. Spiels konnten sie bereits auf der Autobahn mitverfolgen, da es einen gut gepflegten WhatsApp-Ticker gab.
Im letzten Gruppenspiel um 19:15 Uhr stand uns dann mit der Landesauswahl Brandenburg ein weiterer schwerer Brocken gegenüber. Auch diesmal gelang den Mädels ein guter Start und so führten sie schnell mit 8:5. Leider kam dann eine Phase, die durch starke Aufschläge und gute Angriffe der Brandenburgerinnen geprägt war und so stand es zwischenzeitlich 13:19 und 17:23. Trotz engagierter Gegenwehr konnte nur noch ein 20:25 durch unser Team erreicht werden.
Also wieder: Neuer Satz – neues Glück?!
Diesmal kamen die Brandenburgerinnen besser in den Satz, führten mit 8:5 und den Meck-Pomm-Fans schwante schon Böses, denn eine 0:2 Niederlage hätte für unser Team nur den 3. Gruppenplatz bedeutet.
Aber auch im zweiten Satz des Spiels zeigten die Mädels keine Nerven und holten Punkt für Punkt auf und zogen so bis auf 21:15 davon. Auch wenn die BRB-Mädels noch versuchten, dass Ruder zu ihren Gunsten rumzureißen, konnte MV auch in diesem Spiel den Satzausgleich erzwingen.
So mußte auch diesmal wieder der ungeliebte Tie-Break über den Gruppensieg, Platz 2 oder 3 in der Gruppe entscheiden.
Der Entscheidungssatz verlangte auch in diesem Spiel sowohl Spielerinnen, Trainern und als auch den lautstarken Fans alles ab. Denn trotz Kampf und Einsatz stand es zur Satzmitte leider 6:9 zugunsten des Brandenburger Teams und unsere Mädels liefen wieder einem 3-Punkte Rückstand hinterher. Doch auch in dieser Situation zeigte sich, dass die Mädels von der Küste durch gute Aufschläge in einer wichtigen Phase des Spiels den Gegner unter Druck setzen können. Um es kurz zu machen:
Der Satz ging mit 15:12 an MV und der Jubel über zwei Siege und den wichtigen Gruppensieg an diesem Abend kannte bei allen Beteiligten keine Grenzen.
Am Samstag konnten wir als gesetzter Gruppenerster ein wenig länger schlafen. Begonnen wurde der Tag mit dem Spiel gegen die Landesauswahl aus Sachsen/Anhalt, die von vielen als potentieller Pokalsieger gehandelt wurde. In diesem Spiel konnte unser Team im ersten Satz bis zum 16:10 stark glänzen. Danach gab es leider diverse Annahmeprobleme, so dass das Gastgeberteam den Satz noch drehen konnten. Im zweiten Satz konnte unser Gegner seine Stärken voll ausspielen und den Satz und das Spiel gewinnen.
Da die Zwischenrunde ebenfalls als Dreier-Gruppe angesetzt war, konnten sich nur die ersten zwei Teams für die Halbfinals qualifizieren. Nachdem Sachsen/Anhalt auch gegen unseren nächsten Gegner aus Hamburg gewonnen hatte, kam es zum Qualifikationspiel fürs Halbfinale zwischen MV und Hamburg. Der Sieger hatte eine Medaille sicher, da der 3. Platz traditionell nicht ausgespielt wird.
Hoch konzentriert und motiviert ging unser Sechser in den ersten Satz. Über 8:5; 10:6 und 14:6 dominierten unsere Mädels den Gegner. Trotzdem es phasenweise etwas enger wurde, hatten wir während des gesamten Spiels die Zuversicht, dass es mit einer Überraschungsmedaille klappen könnte. Nach gefühlten 3 Stunden konnte dann endlich der Matchball im 2. Satz verwandelt werden und es hieß nur noch : HALBFIIIINAAAALEEE OHO !!!
Am Sonntag stand den Mädels aus MV das Team aus NRW gegenüber. Hier zeigte sich, dass dieser Sonntag nicht der Höchstleistungstag für unsere Mannschaft war. Es wollte einfach nichts so richtig gelingen und dann kam noch Pech hinzu. Letztendlich ging dieses Spiel verloren, aber das junge Team und die Fans von der Küste konnten sich nach ein paar Minuten der „Trauer“ über die unerwartete Bronzemedaille trotzdem sehr freuen.
Im Finale des Tages um den Bundespokal Nord weiblich konnte nach großem Kampf das Team aus Berlin über die Mädels aus NRW triumphieren.
So blieb für uns die Gewißheit, das das Pabst-Team mit allen Mannschaften mithalten konnte und bei weiterer konzentrierter Arbeit noch die eine oder andere Überraschung bei den nächsten Höhepunkten möglich sein sollte.
Fazit des Wochenendes: Unsere Mädels haben die Bronzemedaille gewonnen, viel Einsatz gezeigt und den späteren Bundespokalsieger aus Berlin in der Vorrunde mit 2:1 besiegt, sind also „Bundespokalsieger-Besieger“!!! ;-)
Dirk Krüger